Die faszinierende Welt der Ameisen – aber bitte nicht im Haus!

Die faszinierende Welt der Ameisen – aber bitte nicht im Haus!

Hast du schon mal genauer beobachtet, was diese kleinen Krabbeltiere so treiben? Ameisen sind wirklich unglaublich! Nur im Haus, da möchten wir sie nicht haben. Aber auch die Ameisen fühlen sich in Innenräumen nicht wirklich wohl, schon gar nicht alleine. In diesem Beitrag schauen wir uns mal das Leben der fleissigen Insekten genauer an.

Auch bei den Ameisen gilt: Arbeitsteilung ist alles

Ameisen haben eine Königin, sie ist sozusagen die Chefin, ihre Hauptaufgabe ist es, Eier zu legen und für Nachwuchs zu sorgen. Dann gibt es die Arbeiterinnen. Das sind die fleißigen Damen, die du meistens herumlaufen siehst. Sie kümmern sich um die Brut, bauen und reparieren das Nest und suchen nach Futter. Und dann gibt es noch die Männchen, deren einzige Aufgabe es ist, die Königin zu befruchten.

Ameisen sind super gut organisiert

Ameisen sind Meister der Organisation. Sie kommunizieren miteinander über Duftstoffe, sogenannte Pheromone. Damit können sie sich verständigen, wo es Futter gibt oder wenn Gefahr droht. Es ist beeindruckend zu sehen, wie sie gemeinsam arbeiten, um zum Beispiel ein grosses Beutestück ins Nest zu transportieren. Stirbt eine Ameise, versammelt sich sofort eine ganze Gruppe ihrer Kolonie um sie herum und transportiert sie ab. Die Insekten sind sehr reinlich und halten Ihr Nest sauber, damit sich keine Krankheiten ausbreiten können. Auch eine tote Ameisen ausserhalb des Nests zieht sofort viele Koloniemitglieder an:

Das Erscheinen vieler Ameisen in der Nähe eines toten Artgenossen kann verschiedene Gründe haben:

  • Alarmpheromone: Eine sterbende oder tote Ameise kann Alarmpheromone freisetzen, die andere Ameisen anlocken, um auf eine mögliche Gefahr zu reagieren.
  • Nahrungssuche: In einigen Fällen, besonders wenn die Ameise an einem Ort stirbt, an dem es Futter gibt, können andere Ameisen angelockt werden, um die Nahrungsquelle zu nutzen.
  • Arbeitsteilung: Die Aufgabe, tote Ameisen zu entfernen, wird oft von bestimmten Arbeiterinnen übernommen. Wenn eine tote Ameise gefunden wird, können andere Arbeiterinnen gerufen werden, um bei dieser Aufgabe zu helfen.

Kleine Baumeister – fleissige Ameisen

Ameisen leben nicht einfach nur so vor sich hin. Sie wohnen in riesigen Gemeinschaften, die wir Kolonien nennen. Ameisennester (Ameisenhaufen, Ameisenhügel) können ganz schön beeindruckend sein. Manche Arten bauen unterirdische Gänge und Kammern, andere errichten richtige Burgen aus Erde und Pflanzenresten. Diese Nester bieten Schutz und Platz für die ganze Kolonie und die Brut. Es ist erstaunlich, zu was diese kleinen Insekten fähig sind und es ist interessant, sie bei der Arbeit zu beobachten.


Ameisenhaufen
Ameisen sind fleissige Bauarbeiter, Bild: Depositphotos.com @Argument

Ameisen im Garten: Nützliche Helfer? – Was Ameisen uns Gutes tun

Auch wenn sie manchmal lästig sein können, Ameisen haben auch viele guten Seiten im Garten. Sie helfen zum Beispiel dabei, den Boden zu lockern und zu belüften. Außerdem fressen sie gerne Schädlinge wie Blattläuse oder Raupen. Manchmal tragen sie Samen von Pflanzen weiter und helfen so bei der Verbreitung. Gelegentlich verirren sich Ameisen aber auch ins Haus, auf der Suche nach Futter. Das ist natürlich weniger erfreulich.

Ameisen in der Wohnung: Was tun?

Keine Panik!

Wenn du Ameisen in deiner Wohnung entdeckst, ist das kein Grund zur Panik. Meistens sind es nur einzelne Tiere, die du mit den Schuhen oder dem Rucksack unbemerkt mitgebracht hast. Für das Tier ist das viel schlimmer als für dich, denn es hat seine Kolonie verloren und es unwahrscheinlich, dass es, wenn du es nach draussen setzt, eine neue findet, die es aufnimmt.

Ameisenstrasse im Haus: Finde die Quelle

Zieht sich eine ganze Spur von Ameisen durch dein Zuhause, dann solltest du handeln! Versuche herauszufinden, wo die Ameisen herkommen und wo sie hingehen. Oft haben sie eine kleine Strasse gebildet. Folge dieser Spur, um das Einfallstor zu finden. Das kann ein kleiner Spalt in der Wand, unter der Tür oder am Fenster sein. Da gilt es, natürliche Barrieren zu schaffen, um die Ameisenwanderung zu stoppen.

Ameisen hassen bestimmte Gerüche und werden diese meiden. Du kannst versuchen, sie von ihrem Weg durch deine Räume abzuhalten, indem du zum Beispiel Lavendel, Zitronenschalen, Zimt oder Kaffeesatz an die Stellen legst, wo die Ameisen ins Haus kommen. Auch Kreide oder Talkum können helfen, ihre Straßen zu unterbrechen. Auch ist es wichtig, Futterquellen zu entfernen. Ameisen kommen ins Haus, weil sie dort Nahrung finden. Achte darauf, dass keine Essensreste offen herumliegen und verschließe Lebensmittel gut. Krümel solltest du regelmäßig wegsaugen oder wegwischen. Das gilt natürlich besonders dann, wenn eine Tür von deiner Küche oder Esszimmer direkt in den Garten führt.

Wenn Ameisten hartnäckig in deinem Haus bleiben


Ameisen in der Küche
Findest du Ameisen in der Küche, solltest du rasch handeln! Bild: Depositphotos.com @robertohunger

In manchen Fällen kann der Ameisenbefall hartnäckiger sein. So besteht auch die Gefahr, dass Lebensmittel verunreinigt werden. Dann kann es sinnvoll sein, eine natürliche Ameisenköderdose aufzustellen.  Achte aber darauf, dass diese für Kinder und Haustiere unzugänglich sind.

Wichtig: Vermeide aggressive chemische Mittel, wenn möglich. Sie können schädlich für dich, deine Familie und die Umwelt sein.

Sind Ameisen für den Menschen gefährlich?

Ameisen sind überall in der Schweiz zu finden. Sie sind ein wichtiger Teil der Natur. Sie flüchten nicht, wie zum Beispiel Mücken, wenn wir uns bewegen und krabbeln auch mal über ein Bein oder einen Schuh, aber sie greifen normalerweise nicht an. Agressives Verhalten ist meist eine Reaktion auf Bedrohung, also eine Verteidigung.

  • Biss: Viele Ameisen verteidigen sich mit einem Biss. Der Biss einer kleinen Ameise ist oft kaum spürbar. Größere Arten können schmerzhafter zubeißen. In der Schweiz sind Ameisenbisse im Allgemeinen nicht gefährlich. Sie können kurz wehtun, aber es bleiben keine ernsten Verletzungen zurück.

  • Stich: Einige Ameisenarten in der Schweiz können auch stechen. Ein Beispiel ist die Knotenameise. Ihr Stich kann spürbar sein und kurz brennen. Für die meisten Menschen in der Schweiz ist dieser Stich jedoch nicht gefährlich. Nur bei sehr empfindlichen Personen oder bei einer großen Anzahl von Stichen könnte es zu Problemen kommen.

  • Säure: Bestimmte Ameisen, wie die Schwarze Wegameise, sondern zur Verteidigung Ameisensäure ab. Wenn du diese Ameisen störst, können sie die Säure versprühen. Das kann auf deiner Haut oder in deinen Augen reizen. Gefährlich ist das in der Schweiz aber normalerweise nicht. Es kann unangenehm sein, aber die Reizung klingt schnell wieder ab.

Besteht also eine Gefahr durch Ameisen in der Schweiz?

Nein! Für die meisten Menschen in der Schweiz sind Ameisen keine Gefahr. Ihre Verteidigungsmechanismen sind in der Regel nicht stark genug, um ernsthafte Schäden zu verursachen. Selten kann es zu allergischen Reaktionen auf Bisse oder Stiche kommen. Ameisen verteidigen sich nur, wenn sie sich bedroht fühlen.

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