Kräuter und Wildpflanzen sammeln – darauf musst du jetzt achten

Wildkräuter gibt es zu fast jeder Jahreszeit. Vor allem aber werden sie von Frühling bis in den Spätherbst gesammelt. Suchst du eine bestimmte Pflanze, informiere dich vorher, wann diese Saison hat. Während einige, wie das Gänseblümchen oder die Brennnessel, beinahe ganzjährig zu finden sind, wachsen andere nur kurze Zeit. Dazu gehören der beliebte Bärlauch oder die Knoblauchrauke, die du nur im Frühling finden kannst. Nutze die Zeit, um gesunde Suppen, Salate und andere Gerichte mit selbst gesuchten Heilpflanzen zuzubereiten!
Je nach Region und Höhenlage wachsen die Pflanzen zeitversetzt. Deshalb können wir hier keine zuverlässigen Daten angeben. So wurde zum Beispiel im Flachland das Mädesüss schon im April entdeckt, während man es in den Bergen noch im September finden kann.
Was gilt es beim Sammeln von Wildpflanzen zu beachten?
Witterung und Tageszeit spielen bezüglich Geschmack und Qualität eine Rolle: Allgemein gilt, dass Kräuter vormittags gesammelt werden sollten, der Tau ist dann getrocknet und die Pflanzen sind frisch und stecken voller gesunder Vitalstoffe.
Falls du doch feuchte Pflanzen mit nach Hause nimmst, solltest du sie rasch verarbeiten. Für die Vorratshaltung werden sie an einem warmen, schattigen und luftigen Ort ausgebreitet oder zu Büscheln gebunden aufgehängt und getrocknet.
Blumen und Blüten werden gesammelt, wenn sie in voller Blüte stehen, weil sie dann ihr ganzes Aroma entfalten. Nutze zum Sammeln keine Plastiktüten oder Plastikdosen: ideal sind Körbe und luftige Netze.
Einige Pflanzen haben Doppelgänger und sollten nur dann mit nach Hause genommen werden, wenn du dir absolut sicher bist. So kann beispielsweise der Bärlauch mit Herbstzeitlosen oder Maiglöckchen verwechselt werden. Was für Kräuterfans und Pflanzenkenner unvorstellbar ist, ist für weniger Erfahrene gar nicht so abwegig: Tatsächlich kommt es immer wieder zu schweren Vergiftungen nach dem Genuss von vermeintlichem Bärlauch.
Als Anfänger nimmst du am besten an einer geführten Kräuterwanderung teil und lernst die wichtigsten einheimischen Heilpflanzen kennen.
Ein Bestimmungsbuch gehört, wenn du Heilkräuter suchen möchtest, immer in den Rucksack. Auch erfahrene Kräuterfans können nicht alle heimischen Pflanzen kennen. Dann ist es gut, wenn man vor Ort rasch nachschlagen kann. Auch eine App zur Pflanzenbestimmung ist nützlich. Hier ist zum Beispiel die App Picture This empfehlenswert. (gibt es im App Store)
Warnhinweise fürs Sammeln von Wildkräutern
Sammle nicht an befahrenen Strassen oder auf Feldwegen, wo Hundebesitzer mit ihren Vierbeinern häufig Gassi gehen. Auch am Feldrand ist Vorsicht geboten, es sei denn, es wird Biolandwirtschaft betrieben. Ansonsten riskierst du, nicht nur gesunde Wildkräuter, sondern auch eine unerwünschte Portion Spritzmittel auf den Teller zu bekommen.
Sammle mit Bedacht: Für viele Lebewesen sind die Wildpflanzen überlebenswichtig, also hinterlasse bitte keine abgeernteten Flächen und nimm jeweils nur einzelne Pflanzen oder Blätter mit.
Beachte unbedingt, dass in Naturschutzgebieten das Pflücken jeglicher Pflanzen grundsätzlich verboten ist! Ausserdem darfst du, egal wo diese wachsen, keine geschützen Blumen und Kräuter mit nach Hause nehmen.
Achtung – giftige Pflanzen! Informiere dich, bevor du beginnst, in der Natur essbare Pflanzen zu suchen, welche unbedingt zu meiden sind: Manche Gewächse musst du gar nicht erst essen, um deine Gesundheit zu gefährden, denn einige reizen schon bei Berührung die Haut oder Atemwege so heftig, dass du einen Arzt aufsuchen musst. Es ist ohnehin gut, solche Pflanzen zu kennen, damit du diese auch auf Spaziergängen meiden und deine Kinder davor warnen kannst. Dazu gehören vor allem der Riesenbärklau, auch als Herkulesstaude bekannt, und Ambrosie.
ACHTUNG! Das giftige Maiglöckchen ist eine der Pflanzen, mit denen der leckere Bärlauch verwechselt werden kann. Bitte sei sehr vorsichtig beim Sammeln, wenn du dich nicht gut genug auskennst.

Zu den häufigsten Giftplanzen, die in der Schweiz, in Deutschland und Österreich angetroffen werden, gehören Maiglöckchen, Schierling, Herbstzeitlose, Wolfsmilch, Greiskraut, Hahnenfuss, Eisenhut, Lerchensporn, Schwalbenwurz, Weisswurz und Aronstab.
Bitte teile uns im Kommentarfeld oder per Mail mit, wenn du Pflanzen kennst, die in dieser Aufzählung fehlen! Diese werden dann zeitnah gerne ergänzt.
Schön dass mal wieder daran erinnert wird, was uns Mutter Natur kostenlos bietet. Alles wird immer teurer, anstatt jetzt noch mehr nach Billigprodukten zu greifen, kann man so viele gesunde Kräuter, Beeren, Blätter und so weiter selbst sammeln.
Alles Gute, Schenja