Das beste Mittel gegen Frühjahrsmüdigkeit: die Neun-Kräuter-Suppe

Das beste Mittel gegen Frühjahrsmüdigkeit: die Neun-Kräuter-Suppe

Sie hat eine lange Tradition: Bereits unsere Ahnen sammelten im Frühling Kräuter, um daraus die bekannte Neun-Kräuter-Suppe zu kochen. Verwendet werden die jungen Blätter unserer heimischen Wildpflanzen. Junge Pflanzen enthalten besonders viele gesundheitsfördernde Vitalstoffe. Auch heute noch können wir die Mineralstoffe und Vitamine nutzen und sollten uns die Zeit nehmen, in der erwachenden Natur frische Kräuter zu sammeln.

Mystisch, magisch, traditionell:  Neun-Kräuter-Suppe

Die Zahl 9 hatte im indo-germanischen Raum eine mystische und magische Bedeutung. Es gibt verschiedene Deutungen, so zum Beispiel wird angenommen, dass die Neun für die neun Monate im Jahr steht, in welchen die Natur den Menschen reich beschenkt. Während wir heute im Supermarkt fast das ganze Jahr über eine riesige Auswahl an frischen Produkten haben, war es früher selbstverständlich, seine Nahrung selbst zu sammeln, zu züchten oder zuzubereiten. Und so brachten die kalten Wintermonate für eine grosse Bevölkerungsschicht Hunger, Dunkelheit und Mangelernährung. Da war es jeweils eine Freude, wenn sich der Winter verabschiedete und sich das erste Grün zeigte. Nun standen neun freundliche Monate bevor, die mit verschiedenen Frühlingsfesten und einer stärkenden frischen Suppe begrüsst wurden.

Unsere Vorfahren verfügten über einen grossen Wissensschatz bezüglich unserer heimischen Pflanzenwelt, nicht nur im gesundheitlichen Bereich, sondern auch für rituelle Handlungen, in denen verschiedene Kräuter zum Einsatz kamen.

Die Zahl Neun hat zudem eine Bedeutung in der Magie so wurde in einigen Regionen Flüche gelöst, indem man von 9 langsam rückwärts bis zur 1 zählt. Somit ist erklärt, warum in diese köstliche Frühlingssuppe traditionell neun Kräuter gehören. Natürlich kannst du sie auch mit weniger oder mehr frischen Zutaten kochen, ausserdem ist es nicht zwingend notwendig, ganz bestimmte Kräuter zu verwenden. Du kannst einfach jene nutzen, welche bereits in deiner Region ihre Blüten und Blätter der Sonne entgegenstrecken. Auch wenn es grobe Angaben darüber gibt, welche Pflanze in welchen Monaten wächst, spielt dein Wohnort dabei doch auch eine nicht zu unterschätzende Rolle. So kann es beispielsweise sein, dass eine Pflanze, nehmen wir beispielsweise den Bärlauch, in einer Region bereits blüht, während er in anderen gerade erst sein erstes junges Grün zeigt.

Du findest nachfolgend eine kurze Übersicht über Kräuter, die du verwenden könntest mit jeweils einem kleinen Hinweis zu Geschmack und Wirkung. Allgemein haben frische Wildkräuter einen hohen Anteil an Vitamin C und tun deinem Immunsystem gut!


 

Bärlauch
Bärlauchblüten dekorativ, gesund und lecker Foto: pixabay.com

Kräuter für die Neun-Kräuter-Suppe

Die Brennnessel ist ein rundherum gesundes Kraut, welchem du unbedingt mehr Beachtung schenken solltest. Ein Brennesseltee entschlackt reinigt das Blut und versorgt dich mit vielen wertvollen Mineralstoffen. Besonders erwähnenswert ist der hohe Anteil an Silizium, der in gut löslicher Form enthalten ist.

Schafgarbe ist eines der bekanntesten Heilkräuter und enthält besonders viel Vitamine, Kalium und Kupfer. Nicht zu verachten ist der hohe Anteil an Gerb- und Bitterstoffen.

Spitzwegerich ist eines meiner Lieblingskräuter, er liefert sehr viele Mineralstoffe und ist besonders reich an Kalium, Zink sowie den Vitaminen B und C. Zerdrückt oder zerrieben kann er im Handumdrehen kleine Schürfwunden heilen und lindert Insektenstiche.

Giersch ist eine heimische Pflanze, die wohl jeder Kräutersammler kennt und nicht nur der: Leider wird der Giersch häufig als Unkraut betrachtet und bekämpft, dabei ist er so gesund und voller Mineralstoffe und Vitamine, dass kaum ein Gemüse mit ihm mithalten kann.

Löwenzahn: Wer kennt ihn nicht? Die strahlend gelben Blüten können zu einem hilfreichen Massageöl verarbeiten. Die Blätter bieten eine gesunde Abwechslung in unsere Küche. Löwenzahn enthält Nennenswerte Anteile an Eiweiss,, Kalium Vitamin C, Phosphor, Magnesium und zudem Bitterstoffe.

Sauerampfer, auch diese Pflanze kennen viele von uns aus ihrer Kindheit. Das säuerliche Kraut enthält viel verdauungsfördernde Gerbstoffe, Carotin, Eisen, Eiweiss und Vitamin C.

Auch die kleinen Blüten des Gundermanns leuchten nun wieder aus Wiesen und von Wegrändern. Der Gundermann bringt viele Gerb- und Bitterstoffe auf den Tisch, die den Stoffwechsel anregen und regulieren. Zudem ist er reich an Vitamin C.

Scharbockskraut ist das Kraut schlechthin, um dem Körper eine extra Portion Vitamin C zuzuführen. Er war früher das Mittel Nummer 1 gegen Skorbut. Auch wenn wir heute kaum noch an Vitamin C Mangel leiden, so sollten wir dieser gesunde Pflanze doch mehr Beachtung schenken. WICHTIG: Scharbockskraut wenn es blüht nicht mehr verwenden!

Das Gänseblümchen ist der Liebling der Kinder und wird oft als  selbstverständlich hingenommen. Die einen sehen es als Unkraut, die anderen laufen achtlos darüber, für Blumensträusse wird es kaum verwendet und in der Küche zu wenig beachtet. Das sollte sich ändern! Deshalb bekommt es in der kommenden Woche einen eigenen Beitrag auf meiner Seite. Gänseblümchen schmecken nussig und können wie Feldsalat zubereitet werden. Die Blüten lassen sich dekorativ über das Essen, zum Beispiel auch über die Neun-Kräuter- Suppe, streuen. Vollgepackt mit Vitaminen und Mineralstoffen ist das Gänseblümchen eine gesunde Alternative zu vielen Kulturgemüsesorten.

Bärlauch ist vielleicht die beliebteste Wildpflanze in Deutschland Österreich und der Schweiz. Er bringt im Frühling den Stoffwechsel auf Trab, versorgt uns mit neuer Energie, regt den Appetit an, schützt die Gefässe, wirkt schleimlösend und entzündungshemmend und steckt voller gesunder Vitalstoffe. Seine Blüten dienen als wunderschöne Dekoration auf deiner neuen kräutersuppe. Die Blätter werden natürlich mitverarbeitet.

Vogelmiere habe ich hier bereits ausführlich vorgestellt.

So wird die Neun-Kräuter-Suppe gekocht

Für 2 Portionen benötigst du zwei Hände voll gemischter Kräuter, ob du nun wirklich neun oder mehr oder weniger Kräuter verwendest, das steht dir natürlich frei. Ausserdem brauchst du eine kleine gewürfelte Zwiebel, eine Knoblauchzehe zwei Esslöffel feines Mehl, zum Beispiel Dinkelvollkorn, einen halben Liter Gemüsebouillon, einen Esslöffel Butter, 250 Gramm Pfeffer, Salz und eine Prise Muskat.

Die Zubereitung ist ganz einfach: Schmelze die Butter in einem Topf, gebe die klein gehackten Zwiebeln und Knoblauch dazu und dünste beides glasig. Streue etwas von dem Mehl darüber und lasse es anschwitzen. Nun giesst du etwa die Hälfte von der Bouillon und dem Rahmen dazu und lässt das ganze leicht aufkochen. Die gewaschenen und grob zerkleinerten Kräuter gibst du in einen hohen Becher zusammen mit der restlichen Flüssigkeit und pürierst diese mit einem Pürierstab. Nimm den Topf vom Herd, die Flüssigkeit sollte nicht mehr kochen, wenn du die Kräuter dazu gibst. Rühre die Suppe kurz um, lasse sie einen Moment ziehen und würzt sie mit Salz Muskat und Pfeffer.

Traditionell wird die Neun-Kräuter-Suppe in der Woche vor Ostern bis zum Gründonnerstag mehrmals wöchentlich gegessen, wobei die Kräuterauswahl abwechseln kann. Selbstverständlich kannst du eine Kräutersuppe auch nach Ostern zubereiten und geniessen.


Kochen mit Kräutern
Kochen mit Kräutern Foto: pixabay.com

 

Redaktion Schweizer-Landleben/ sig

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